Barth erhält das Stadtrecht. Wie in vielen Städten Europas grassiert auch hier eine heimtückische Krankheit: Lepra. Da Leprakranke nicht mehr in der Stadt leben dürfen, entsteht vor den Toren der Stadt ein Hospital für sie, das Sankt-Georgs-Hospital.

Erstmals wird das Objekt in der niederdeutschen Benennung Sankt-Jürgen-Hospital erwähnt. Zum Hospital gehören Hütten für die Kranken und ein Friedhof.

Die gotische Kapelle Sankt Jürgen wird erbaut.

Die Zahl der Leprakranken ist längst zurückgegangen, die Hütten verfallen. Während des Dreißigjährigen Krieges stürzt ein Teil der Kapelle ein.

Es erfolgt ein Wiederauf- und Umbau der Kapelle zum Hospital mit Armenhaus. Auf den alten Grundmauern entsteht ein Fachwerkhaus mit 18 Kammern, die jeweils eine Wohnung darstellen. Großteils bewohnen Kranke diese Zimmer, später finden immer mehr Witwen hier Unterkunft, oft auch mit ihren Kindern.

Der Friedhof wird geschlossen.

St. Jürgen ist über zwei Etagen Wohnstätte. Eine St.-Jürgen-Stiftung ermöglicht lebenslanges Wohnen in diesem Haus, in das sich bedürftige Interessenten mit kleinen Geldbeträgen oder Wertgegenständen einkaufen können.

Der Chorraum wird weiter als Gottesdienstraum genützt. Nach dem Auszug des letzten Bewohners befindet sich das Haus aber zum zweiten Mal in einem ruinösen Zustand.

Nach 13 Jahren „Dornröschenschlaf“ kommt es zum ersten Spatenstich für den Umbau zum Bibelzentrum.

Am Reformationstag (31. Oktober) findet die Einweihung des Bibelzentrums statt. Das alte Armenhaus ist nun Museum und Bildungsstätte.

Auf dem Gelände entsteht ein Tagungshaus und Seminargebäude, das „blaue Haus“.

Der Bibelgarten wird um einen christlichen Rosengarten erweitert.